Finanzminister Danyal Bayaz und der Grünen-Landesvorsitzende Pascal Haggenmüller diskutieren in Bretten über starke Kommunen
Beitrag Brettener Nachrichten vom 24. Oktober 2025
Bretten. Angesichts leerer Kassen und wachsender Ansprüche an Städte und Gemeinden drehte sich der Abend um eine zentrale Frage: Wie bleiben Kommunen handlungsfähig? Etwa 50 Bürgerinnen und Bürger haben die Gelegenheit genutzt, im Bürgersaal des Alten Rathauses in Bretten mit Finanzminister Danyal Bayaz und Grünen-Landesvorsitzendem Pascal Haggenmüller über Lösungen für die kommunale Finanznot ins Gespräch zu kommen.
Der Ortsverband der Brettener Grünen Bretten hatte am Mittwoch in den Bürgersaal des Alten Rathauses eingeladen, um mit Bayaz und Haggenmüller über das Thema „Starke Kommunen trotz Finanzdruck“ zu diskutieren. Der Brettener Haggenmüller leitete das Gespräch mit einem weiten Blick über
den Tellerrand ein: „Die Welt dreht sich um 180 Grad. Neue Krisen kommen auf uns zu, und die Kommunen stecken mittendrin.“
Bayaz knüpfte an: „Was sich weltweit bewegt, ist auch bei uns in Baden-Württemberg zu spüren.“ Gerade aus Washington zurück, erzählte er von einer Demokratie in den USA, „die unter Druck steht wie nie zuvor“.
Sein Fazit: „Die alte Welt ist vorbei – und sie wird nicht wiederkehren.“
Bayaz zeigte sich trotzdem zuversichtlich. „Man kann den Blick zurück richten“, sagte er, „oder das gestalten, was im eigenen Einflussbereich liegt.“ Deutschland habe dafür gute Voraussetzungen: „Wir reden häufig zu kritisch über unser Land. Dabei verfügen wir über hervorragende Forschungslandschaften und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft.“ Anschließend richtete der Minister den Fokus auf die langfristigen Herausforderungen. Innovation und technologische Entwicklung, so Bayaz, seien die entscheidenden Faktoren, um Baden-Württemberg auch künftig wirtschaftlich und gesellschaftlich stark zu halten.
„Rund ein Drittel des Landeshaushalts fließt in Bildung, Forschung und Innovation.“ (Danyal Bayaz)
Damit solle eine neue Gründungskultur entstehen, die den Mittelstand von morgen trägt. „Vergesst alle Zahlen, die ich bisher genannt habe“, sagte er augenzwinkernd. „Die wichtigste lautet: Baden-Württemberg investiert 5,7 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung – das zeigt echte Zukunftskraft.“
„Unser Land hat alles, was es braucht – wir müssen nur den Mut zur Veränderung aufbringen.„
Im Anschluss konnten die Gäste ihre Fragen auf gelben Kärtchen einreichen. Das Publikum wollte wissen, wie Bayaz auf die bevorstehende Landtagswahl blicke. Bayaz betonte, sein Horizont reiche über eine Wahlperiode hinaus: „Ich möchte meine Aufgabe als Finanzminister natürlich gerne fortsetzen und für ein stabiles Baden-Württemberg kämpfen. Unser Land hat alles, was es braucht, um diese herausfordernden Zeiten zu meistern – wir müssen nur den Mut zur Veränderung aufbringen.