Der Kreisverband der Grünen Karlsruhe-Land hatte zusammen mit den Oberderdinger Grünen zur
Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Winfried Hermann MdL nach Flehingen eingeladen.
Zu Gast waren außerdem Andrea Schwarz (MdL), Elisabeth Rosenberger (ADFC), Thomas Holland-
Cunz (Zeo Carsharing) und Prof. Dr. Pischon (Geschäftsführer KVV).
Um das Klimaziel, bis 2030 den CO2 Ausstoß um 55% zu reduzieren, zu erreichen, muss der ÖPNV in
den nächsten Jahren verdoppelt werden. Jedes zweite Auto sollte möglichst klimaneutral sein und die
Fuß- und Radwege müssen weiter ausgebaut werden. Die Realität ist aber auch, dass gerade im
ländlichen Raum, nicht komplett auf das Auto verzichtet werden kann. Daher ist es hier besonders
wichtig den ÖPNV und die Radwege so auszubauen, dass zumindest auf das Zweit- oder Drittauto
verzichtet werden kann.
Im ländlichen Raum ist die Realisierung eines flächendeckenden Ausbau des Schienenverkehrs
schwierig zu realisieren. Aus diesem Grund sollte hier das Augenmerk auf den Ausbau des
Busverkehrs gelegt werden. Dieser ist deutlich einfacher zu realisieren, nicht zuletzt weil die Straßen
schon existieren.
Aber auch der Ausbau eines guten Radwegenetzes ist hier wichtig, vor allem auch der Radfernwege.
Die Realisierung gestaltet sich aber oft als schwierig, hier sollten bürokratische Hürden verringert
werden. Oft ist es ein jahrelanger Prozess bis eine Strecke letztendlich gefunden ist. Hier kollidieren
oftmals die Vorstellung über eine geeignete Strecke und Natur- und Artenschutz.
Als Alternative zum eigenen Auto stellte Thomas Holland-Cunz das Zeo-Carsharing vor. Zeo-
Carsharing betreibt mittlerweile 72 Stationen mit E-Autos. 90% der privaten Autos stehen nur auf
dem Parkplatz und werden nicht gefahren, beim Carsharing hingegen werden die Autos viel
effizienter genutzt und können je nach Einsatzzweck ausgeliehen werden. Hier steht vom Kleinwagen
bis zum Transporter alles zur Verfügung.
Prof. Dr. Pischon schilderte die schwierige Situation des KVV. Zum einen ist es sehr schwer Nachwuchs
zu finden, zum anderen werden die Schienen von verschiedenen Betreibern bedient. Viele Strecken
wurden über die letzten Jahre nicht ausreichend saniert, das wird jetzt Stück für Stück nachgeholt.
Dadurch entstehen aber kurzfristig noch weitere Engpässe.
Elisabeth Rosenberger vom ADFC regte an, die Radwegenetze so auszubauen dass die Verbindungen
zum ÖPNV gut sind und die Strecken möglichst gerade und steigungsarm sind. Zudem wäre eine
bessere Kennzeichnung und Markierung der Radwege für sie wünschenswert.
Im Anschluss entstand ein konstruktiver Austausch mit vielen Fragen.
„Wir müssen in Deutschland in der Planung und in der Verwaltung von der 100% Lösung weg, um
gegen den Klimawandel zu gewinnen. Wir sollten nicht endlos diskutieren, sondern machen“ Mit
diesen Worten fand Minister Hermann einen guten Abschluss für die Veranstaltung.